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Willkommen auf der internen Infoseite zu SYMBIOSIS (AT)

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Vorstellungsvideo mit Videoimpressionen aus der Vorrecherche

Über das Projekt

Symbiosis (AT) - ein Zirkus-Diptychon - wird die erste gemeinsame Kreation der beiden jungen Zirkuskünstler Luuk Brantjes (Absolvent der Zirkusuniversität SKH in Stockholm 2020) und Kolja Huneck (Absolvent der Zirkusuniversität Codarts in Rotterdam 2019).

 

Ziele des Vorhabens sind die intensive thematische Recherche mit ihren individuellen Zirkusdisziplinen und neuen Formen der Magie und die symbiotische Kreation eines abendfüllenden Stücks mit poetischen Bildern, bewegenden und artistischen Momenten. Durch die vielfältigen Hintergründe und Expertisen des erweiterten künstlerischen Teams, wird das Stück viele Schnittstellen der zeitgenössischen Bühnenkünste berühren und verschiedene Kunstformen (Theater, Tanz, Zirkus, elektronische Musik) verschmelzen.

 

Die Produktion ist ein internationales Kooperationsprojekt mit Partnern in Deutschland u.a. im Ruhrgebiet und in München (Heimat von Kolja), in den Niederlanden (Heimat von Luuk), Belgien und Frankreich.

 

Durch die thematische Auseinandersetzung mit der Ausbeutung, der Wiederversöhnung und den Gleichgewichten von Natur- und Kulturlandschaften und dem Interesse an Untergründen, Tagebau und Bodenschätzen, sind das Ruhrgebiet und weitere Regionen mit Bergbauindustrie sehr inspirierende Arbeitsorte und geographisch sehr zentral gelegen für alle Beteiligten. So strahlt Symbiosis (AT) durch internationale Kooperationen und Gastspieltouren in den Folgejahren über die Grenzen Deutschlands hinaus.

 

Parallel zur Kreation wird aus dem Domzelt der beiden Künstler ein mobiler Aufführungsraum konzipiert, der das Diptychon zu einem einzigartigen immersiven Publikumserlebnis macht und auch ländliche Regionen und neues Publikum für zeitgenössischen Zirkus und Magie erreichen lässt. Ein maẞgeschneiderter Raum, der von der Welt der Aufführung geprägt ist und an jedem neuen Ort für die Öffentlichkeit weit sichtbare Wurzeln schlägt.

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Über die Künstler

Ausgangspunkt für die Kollaboration von Luuk und Kolja ist die langjährige Freundschaft und künstlerische Verbundenheit. Während der ersten beiden gemeinsamen Studienjahren an der Zirkus-Universität Codarts in Rotterdam lernten sich Kolja Huneck und Luuk Brantjes kennen und arbeiteten in ersten Projekten zusammen. Auch während der dreijährigen Fortführung von Luuks Studium in Stockholm mit Schwerpunkt Schleuderbrett blieben beide Künstler in Austausch und träumten von einem gemeinsamen Projekt.

Kolja Huneck wurde 1994 in München geboren und begann mit 12 Jahren, die Balljonglage und weitere Zirkusdisziplinen zu erkunden. Durch seine Schulzeit an der Waldorfschule München-Daglfing hat Kolja eine innige Beziehung zur Bildenden Kunst - sowohl theoretisch als auch praktisch - und nutzt diese als Inspirationsquelle im Studio, unterfüttert durch Literatur zu Kunst, Philosophie und Architektur.

 

Aktuell liegt der Arbeits- und Interessensschwerpunkt auf kontemplativen Stücken des zeitgenössischen Zirkus und Tanz mit alternativen Dramaturgie, die zum Nachdenken anregen oder für ephemere Sinneseindrücke sorgen. Während des Studiums an der Zirkusschule - Codarts Circus Arts in Rotterdam - fand Kolja Huneck das Objekt für seine künstlerische Arbeit: Schallplatten sowie selbst gestaltete Scheiben mit 30 cm Durchmesser aus verschiedenen Materialien. Die abstrakte Recherche mit dem Objekt, Formen und Farben begann Kolja in 2017 während eines 15 wöchigen Kurses Juggling & Music unter Leitung von Jay Gilligan und Vincent de Lavenère an der Zirkusschule DOCH/SKH in Stockholm. Ergebnisse dieser Arbeit wurden u.a. beim Bauhausfest im Jumbiläumsjahr 2019 in Dessau aufgeführt. Während und nach dem Studium nahm Kolja an zahlreichen Kursen und Weiterbildungsmöglichkeiten teil. Seine Schwerpunkte sind seit 2017 zeitgenössische Bewegungskunst mit Techniken von z.B. Fighting Monkey, David Zambrano und Kombinationen von Jonglage und Tanz z.B. von Jérôme Thomas und Mikel Ayala. Das Kurzstück me-mo-ri (2018/19, künstlerische Beratung: Matthias Romir) wurde als praktische Abschlussarbeit des Bachelor in Objektmanipulation entwickelt und tourte bis Ausbruch der Pandemie in Deutschland, Tschechien, Belgien und den Niederlanden.

In den vergangenen Jahren war Kolja Huneck Teil einiger Kollektiv-Produktionen wie A Beautiful Mess (2018, Regie: Lucho
Smit) und 'ONE' (2019, Regie: Nicanor de Elia). Zwischen August 2019 und August 2021 erarbeitete Kolja CM_30, sein erstes Solostück mit 50 Minuten. Diese Arbeit wurde gefördert durch die Debütförderung des Kulturreferats der LH München und wurde nominiert für das Europäische Förderprogramm circusnext. Durch diese und weitere Förderungen wie z.B. circus re:searched, circunstruction und den Schloss Bröllin Residenzen erlangte das Projekt internationale Sichtbarkeit und tourt seit Herbst 2021 bis heute. Im September 2021 hat Kolja Huneck als Autor und Teil eines Kollektivs die österreich-niederländische Produktion Sawdust Symphony in Den Haag uraufgeführt und tourt diese weiterhin durch Europa. Bereits für seine Bachelorarbeit in 2018 befasste sich Kolja mit der Korrelation und den Prinzipien der Jonglage- und Zaubertechniken im traditionellem und zeitgenössischen Zirkus. Bei Interesse kann gerne eine digitale Kopie der Bachelorarbeit in englischer Sprache nachgesendet werden. Seit einigen Jahren bietet das Centre National des Arts du Cirque en Mouvement (CNAC) in Châlons-en-Champagne einen Fortbildungskurs für Künstler*innen verschiedenster Sparten zu dem Thema ‚ecriture/creation magique/magie nouvelle' an. Für diesen weltweit einzigartigen 8-wöchigen Kurs im Frühjahr 2021 und Herbst 2022 wurde Kolja Huneck ausgewählt und konnte dieser berufsbegleitenden Fortbildung folgen.

Neben seiner eigenen künstlerischen Praxis arbeitete er 2019-2022 für den BUZZ - Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. und war als Gründer und Projektmitarbeiter von 2019-2023 im Kreationsbündnis für Zirkuskunst in und aus Deutschland Zirkus ON tätig.
 

Luuk Brantjes ist Zirkuskünstler und -autor aus Rotterdam. Nach dem Abschluss der Zirkusschule DOCH in Stockholm im Sommer 2020 begann er die Kreation seines Solostücks L O N E, einem abstrakten Solostück das die dünne Linie zwischen Einsamkeit und Alleinsein portraitiert und eine neuartige Konstruktion eines Solo-Schleuderbrett erforscht und die sonst im Duo oder Kollektiv ausgeführte Disziplin neu definiert. Mit diesem Stück tourt er seit 2021 durch Europa, mit Gastspielen u.a. beim Circus Dance Festival in Köln. Neben seiner Arbeit als Solokünstler ist er Ko-Autor von dem Projekt SMÄLTANDE, einer in-situ performance im Schnee, die sich auf Klimaveränderung und die Wertschätzung des Winters bezieht. Die Aus- und Weiterbildung von Luuk Brantjes ergänzte sich zuletzt durch das Programm von BETA CIRCUS, indem er tief in die Welt von Magie Nouvelle eintauchen konnte.

Erweitertes Team

Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit einem erweitertem Team durchgeführt. Für uns ist die Zusammenarbeit mit künstlerischen Berater*innen essentiell, um an der Thematik, den Disziplinen und der Stückstruktur zu arbeiten. Erst mit einem Blick und Beratung von Außen wird das erzielte Komponieren von zirzensischen Bildern, Überlappen von Szenen und Erzählen durch parallele Stückfragmente möglich.

So sind wir im Gespräch mit der Dramaturgin Valentine Losseau. Sie ist Mitgründerin der französischen Compagnie 14:20, die das Genre Magie Nouvelle zur eigenen Sprache werden ließ. Valentine ist seit 20 Jahren in verschiedene französischen Produktionen involviert und forscht als Anthropologin zur Wahrnehmung und Rolle von Magie in verschiedenen Kulturen.

Zweite künstlerische Beratung ist Benjamin Richter, Tänzer, Zirkuskünstler und Dozent aus Berlin, der schon mit Kolja an seinem Solostück CM_30 arbeitete. Luuk hat Benjamin als Dozent an der Zirkusschule in Stockholm kennengelernt und mit ihm dort bereits in Projekten als künstlerischer Berater kollaboriert.
Mit weiteren künstlerischen (Licht-, Sound- und Kostümdesign) und administrativen (Produktionsleitung) Mitarbeiter*innen werden im Laufe des Jahres 2023 planerische Gespräche geführt. Licht ist ein für Magie sehr essentielles Medium, sodass eine Person mit Erfahrung in Beleuchtung von Magie Nouvelle benötigt wird.
Für die weitere technische Beratung und Begleitung im Kreationsprozess sind wir mit verschiedenen Techniker*innen in Kontakt.

Über den Zeitplan/Ablauf des Kreationsprozesses
Die Kreation von Symbiosis beginnt im Herbst 2023 und endet im Winter 2024/25. In vielen anderen darstellenden Künsten kann auf viel bestehendes Material und Vokabular zurückgegriffen werden, im zeitgenössischen Zirkus braucht die Auseinandersetzung und das Üben mit neuen Objekten oder Geräten viel mehr Zeit. Auch die Kollaborationen mit z.B. Musiker*innen benötigt einen langen Kreationszeitraum.
Als Startpunkt für die Kreation von Symbiosis sind Residenzen im Herbst 2023 bei den schon bestätigten Partnern in Belgien geplant. In 2024 soll dann eine thematische Recherche im Ruhrgebiet stattfinden, die in weitere Residenzen in Recklinghausen, Herne, Belgien und München führt. Während und/oder nach den Residenzen in 2024 werden kostenlose öffentliche Showings stattfinden um Szenen und Atmosphären des Stücks zu testen und mit dem Feedback des Probepublikums arbeiten zu können. Hierzu wird gezielt auch Fachpublikum und die lokale Szene eingeladen. Evtl. kann auch ein Austausch mit der Folkwang Universität stattfinden, wenn zu dem Zeitpunkt z.B. zirkusinteressierte Studierende/Lehrende im Physical-Theater-Lehrgang sind. Kolja ist auch im Austausch mit einer Lehrkraft des Figurentheater-Kollegs in Bochum, um mehr Fachpublikum bei den Präsentationen bzw. Tryouts mit Publikumsgesprächen einzuladen. Im Anschluss an die Kreationsphase planen wir mit unserem Stück und einem nachhaltigen Touring-Konzept in 2025-27 Gastspieltouren in Europa und möchten so neue Regionen erreichen
und das Erarbeitete teilen.


Nachhaltigkeit
Neben unserer thematischen Auseinandersetzung mit Ressourcenausbeutung und Transformationsprozessen sind wir auch ganz persönlich der Überzeugung, dass Kunst und Kultur neue Denkansätze, Methoden und Konzepte brauchen, um nachhaltiger und klimaneutraler zu werden. So haben wir eine Anzahl Maßnahmen und Handlungsschritte entwickelt, die wir laufend ergänzen möchten und durch Expertisen anderer Kulturschaffender weiterentwickeln möchten:
• Wir möchten beispielsweise Kork statt Plastikgranulat oder im Transport sehr schweren Sand verwenden. Korkgranulat entsteht als Nebenprodukt in der Korkverarbeitung und ist ein nachwachsender und gut wiederverwertbarer Rohstof.
• Für die Kreations- und Probenphasen und dem Touring werden ausschließlich ausrangierte Teppiche als Bühnenbild und Requisit genutzt. In einer Kooperation mit einem Münchener Messebauer/-ausstatter werden alte Messeteppiche vor der Vernichtung gesammelt und von uns abgeholt.
• Die gewichtssparende Bauweise des Zelts möchten wir als Ansporn nutzen, auch bei der weiteren Einrichtung möglichst viel Gewicht einsparen zu können.
• Selbstverständlich werden nur Reisen nur mit der Bahn getätigt, wenn kein Materialtransport nötig ist.

 

Über die ökologische Nachhaltigkeit hinaus sind wir bemüht, faire und langanhaltende Arbeitsbedingungen und -beziehungen zu schaffen und mit dem Stück viel und möglichst diverses Publikum zu erreichen. Nur durch zukunftsorientierte Partnerschaften und langes, gut geplantes Touring, können alle Ressourcen und Mittel, die in die Kreation von Symbiosis fließen, amortisiert werden.

Über die Partner, das Netzwerk & die Unterstützung
Wie eingangs erwähnt, ist Symbiosis (AT) ein internationales Kooperationsprojekt. Schon bestätigte Partner und Unterstützer im Kreationsprozess sind die folgenden Institutionen:
• Ruhrfestspiele Recklinghausen: Koproduktion, Zelt-Residenz mit Tryout beim Ruhrfestspielhaus/Stadtgarten, Gastspiel in 2025
• Flottmannhallen Herne: noch nicht definiert, im Gespräch ist eine Zelt-Residenz vor den Flottmannhallen mit Tryout, Gastspiel
in 2025
• TENT Amsterdam: Produktionsberatung und Gastspiel in 2025
• Circuswerkplaats PERPLX VZW, Kortrijk, Belgien: Koproduktion, Recherche-Residenz im Herbst 2023, Sommer 2024, Gastspiel in 2025
• Circuswerkplaats Dommelhof, Neerpelt, Belgien: Koproduktion, Kreationsresidenz in 2024, Gastspiel in 2026
• Theater HochX München: Partner/Austragungsort der München-Premiere im Winter 2024

• MUCCA München: Residenzpartner für Winterresidenz in 2024

Fotoimpressionen von der Vorrecherche zur Konzeptpräsentation

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